Logopädie in der Frühförderung

 

Die Förderung und Verbesserung der allgemeinen Kommunikationsfähigkeit ist das oberste Ziel in der Logopädie. Um dies zu erreichen, wird auf allen sprachlichen Ebenen eine individuell angepasste Förderung durchgeführt.

Das Sprachverstehen/Sprachverständnis entwickelt sich vor dem eigentlichen Sprechen. Aus diesem Grund sind Übungen für das Sprachverständnis wichtig und sollten immer in die Förderung mit einfließen. Nur wenn das Kind ein(en) Wort/Sachverhalt versteht, kann es auch neue Wörter dazu abspeichern. Beim Wortschatz wird zwischen aktivem und passivem Wortschatz unterschieden.

Ein wichtiger Therapieinhalt ist die Arbeit am Lautinventar. Dies beinhaltet die Bildung und Verwendung der Sprachlaute und ihrer Konsonantenverbindungen. Diesen Schwerpunkt unterstützen zusätzlich die Förderung der auditiven Wahrnehmung, sowie die auditive und phonematische Differenzierung (z.B. zw. (t) und (k) Tanne-Kanne).

Der Aufbau der mimischen Muskulatur ist für das artikulatorische Erlernen von Sprachlauten, aber auch für den korrekten Schluckvorgang von zentraler Bedeutung. Wenn es für einen Entwicklungsschritt wichtig ist, werden individuell angepasste mundmotorische Übungen, sowie Pust- und Ansaugübungen durchgeführt. Zudem sollen eventuell vorhandene orale Habits (Nägel kauen, Daumen lutschen) abgebaut werden.

Im Säuglingsalter oder auch bei frühgeborenen Kindern kann die Umstellung auf Brei - und Beikost schwierig sein. Dann kann durch gezieltes Anbahnen des Schluckaktes und des Schluckreflexes die Aufnahme der Nahrung gefördert werden. Auch bei älteren Kinder kann der Aufbau von neuen Nahrungsmittelkonsistenzen unterstützt werden, sowie die Lust neue Lebensmittel für die Familienkost auszuprobieren.

Das Bilden von Sätzen fließt ebenfalls ein und unterstützt somit das Kommunizieren mit Anderen. Dabei werden immer die Fähigkeiten des einzelnen Kindes aufgegriffen und an passender zeitlicher Stelle unterstützt.

Die Förderung des Redeflusses (Stottern, Poltern), aber auch die Verbesserung der stimmlichen Leistungsfähigkeit (z.B. Einschränkung durch Stimmlippenknötchen) können in die Therapieinhalte einfließen.

Der Abbau von sprachlichen Hemmungen (z.B. bei selektiven Mutismus) und die Förderung der Sprach- und Sprechfreude sind von besonderer Wichtigkeit in der logopädischen Arbeit. Die Anbildung von lautsprachunterstützenden Gesten (LUG) wird eingesetzt, damit das Kind mit seiner Umwelt in Kontakt treten kann und sich eine Kommunikation aufbauen kann. Diese dient nicht dem Ersatz der Lautsprache, sondern soll sie unterstützen.